Mehr als nur Taschengeld - Schülerarbeiten sind nicht mehr das, was sie einmal waren
Man kann jungen Menschen nicht mehr einen "einfachen Sommerjob" versprechen, sie wollen nicht nur für ein kleines Taschengeld arbeiten. Studenten wollen flexible Arbeit, sinnvolle Aufgaben und faire Bezahlung, und die Unternehmen betrachten sie zunehmend als künftige Arbeitnehmer. Im Sommer geht es darum, echte Erfahrungen zu sammeln, eine Karriere aufzubauen und Berufserfahrung zu sammeln. Mit anderen Worten: Der Sommerjobmarkt für Studenten war noch nie so vielfältig und herausfordernd wie heute. In der Saison 2025 werden die Löhne steigen und die Sozialversicherungsvorschriften werden sich ändern.

Wer kann als Student arbeiten und unter welchen Bedingungen?
Nach der aktuellen Gesetzgebung in Ungarn dürfen Schüler ab 16 Jahren arbeiten, während der Sommerferien können jedoch auch schon 15-Jährige mit Zustimmung der Eltern arbeiten. Eine aktive Vollzeitbeschäftigung ist erforderlich, passive Studenten können bis zum Alter von 25 Jahren arbeiten. Studenten, die ihr Studium abschließen - egal ob sie ihr Abitur machen oder ein Staatsexamen ablegen - können bis zum 31. Oktober mit einem Studentenausweis arbeiten, unabhängig davon, ob sie ihr Studium fortsetzen.
Die Beschäftigung erfolgt über eine Schulkooperative: Online-Registrierung, Ausfüllen eines Profils und Unterzeichnung eines Vertrags. Für die Anmeldung benötigen Sie einen Personalausweis, eine Steuerkarte, eine Sozialversicherungskarte, einen Studentenausweis (mit gültigem Aufkleber) und Ihre eigene Kontonummer. Der Nachweis der Beschäftigung wird durch das Ausfüllen der Anwesenheitsliste erbracht, die auch Voraussetzung für die Auszahlung des Gehalts ist.
Für Ausländer aus Drittstaaten gelten Sonderregelungen: Sie dürfen während des Schuljahres 30 Stunden pro Woche und außerhalb des Schuljahres 8 Stunden pro Tag arbeiten (bis zu einer Gesamtzahl von 66 Arbeitstagen).
Besondere steuerliche Änderungen
Ab dem 1. Januar 2025 gilt die Einkommenssteuerbefreiung für Arbeitnehmer unter 25 Jahren und Mütter unter 30 Jahren nur noch für Staatsangehörige der EU/EWR-Mitgliedstaaten, Serbiens und der Ukraine. Studenten aus Drittstaaten, die bisher von der Steuer befreit waren, haben keinen Anspruch mehr auf diese Vergünstigung.
Der durchschnittliche Stundenlohn von 1800-1900 Forint im vergangenen Jahr ist in diesem Jahr auf 2100-2200 Forint gestiegen. Die Durchschnittslöhne sind im Einklang mit der Erhöhung des Mindestlohns auf 1672 Forint und des garantierten Mindestlohns auf 2005 Forint gestiegen. In den Bereichen Ingenieurwesen und IT sind Stundenlöhne zwischen 2200 und 2500 Forint üblich. Für Verwaltungsjobs werden Löhne zwischen 1900 und 2100 Forint erwartet.
Studenten arbeiten zunehmend mehr Stunden, was mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten zusammenhängen könnte. Viele junge Menschen verdienen nicht mehr nur ihr Taschengeld, sondern auch ihren Lebensunterhalt.
Spandan und Spencer
In welchen Bereichen sind Studenten gefragt?
Es gibt eine große Nachfrage nach Studentenjobs in technischen und IT Bereichen. Große Produktionsunternehmen, darunter neue Auto- und Batteriefabriken, stellen aktiv junge Leute ein, nicht für die Produktionslinie, sondern für den Support- und Servicebereich. Die Stellen, die in Produktionsunternehmen für Back-Office-Arbeiten, Finanzen, Personal oder IT-Entwicklung zur Verfügung stehen, erfordern einen professionellen Hintergrund und werden daher hauptsächlich von Studenten besetzt.
Außerdem suchen SSCs (Service Center) Studenten, vor allem solche mit guten Fremdsprachenkenntnissen, vor allem in den Bereichen Kundenservice, Finanzen und Verwaltung.
Nach den Erfahrungen von MŰISZ sind leichte handwerkliche Tätigkeiten oder Stellen im Einzelhandel derzeit weniger verbreitet, aber es gibt Möglichkeiten in Fast Fashion Shops und Bekleidungsgeschäften.
Hybridarbeit: eine Erwartung, keine Option
Die Erfahrungen aus der COVID-Phase haben die Erwartungen der Studierenden nachhaltig verändert. Bei Bürojobs sieht die überwiegende Mehrheit der Studierenden hybrides Arbeiten inzwischen als Standard an. Einige wählen lieber einen Job mit einem niedrigeren Stundenlohn, der aber von zu Hause aus ausgeübt werden kann, als eine höher bezahlte, aber rein bürogebundene Tätigkeit. "Studenten sind motiviert, wenn sie sinnvolle und nicht ausschließlich monotone Aufgaben erhalten. Sie sehnen sich nach Verantwortung, Autonomie und Anerkennung. Ein gutes Arbeitsumfeld, ehrliches Feedback und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, sind mindestens genauso wichtig wie das Gehalt", sagt Csaba Czimmer, Niederlassungsleiter der MŰISZ Schulkooperative.
Für körperliche, logistische und Lagerjobs, bei denen es keine Möglichkeit gibt, von zu Hause aus zu arbeiten, versuchen die Unternehmen, die Schüler mit höheren Löhnen zu motivieren. Damit hat sich der frühere Trend umgekehrt: Physikalische Berufe werden jetzt manchmal besser bezahlt als viele Verwaltungsstellen.
Warum es sich lohnt, Studenten einzustellen
"Die Einstellung von Studenten über eine Schülergewerkschaft ist für Unternehmen aus einer Reihe von Gründen von Vorteil", betonte der Experte.
Eines der wichtigsten Argumente ist laut Csaba Czimmer das Kosten-Nutzen-Verhältnis: Selbst mit dem genossenschaftlichen Servicebeitrag ist es eine viel günstigere Lösung als die Einstellung eines Vollzeitarbeitnehmers. Darüber hinaus ist die Servicegebühr steuerlich absetzbar, was sie für Arbeitgeber wirtschaftlich attraktiv macht.
Ein weiterer großer Vorteil ist die Flexibilität. Unternehmen können Studierende für kurze
Zeiträume beschäftigen, auch nur für ein paar Tage, zum Beispiel, um beurlaubte Arbeitnehmer zu ersetzen, aber auch für längere Zeiträume können junge Arbeitnehmer problemlos vermittelt werden. Vertragsabschluss und Entlassung sind einfach, die Genossenschaft kümmert sich um die gesamte arbeitsrechtliche Verwaltung, und das Unternehmen muss nur die geleisteten Arbeitsstunden bescheinigen. Dies kann vor allem bei sommerlichen Arbeitsspitzen oder projektbezogenen Aufgaben von Vorteil sein.
Große Unternehmen ziehen die Beschäftigung von Studenten zunehmend als Teil ihrer Personalstrategie in Betracht.
"Die besten Studenten werden später in Vollzeitstellen übernommen, sie sind diejenigen, die bis dahin die Unternehmensprozesse gut kennen und in das Team integriert sind."
Der Experte wies auch darauf hin, dass Unternehmen frühzeitig mit der Rekrutierung beginnen sollten. Nach den Erfahrungen von MŰISZ kann die Mobilisierung einer großen Gruppe (20-30 Personen) in 1-2 Tagen erfolgen, aber die richtige Auswahl kann länger dauern, insbesondere im Sommer, wenn viele Personalverantwortliche im Urlaub sind.
Die Sommersaison 2025 bringt neue Erwartungen und Chancen mit sich: Die Löhne steigen, die Arbeitsmuster ändern sich, und die jungen Menschen sind aufmerksamer denn je. Für die Unternehmen ist dies keine Belastung, sondern eine Chance.
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